Niedersächsischer Stahldialog

IG Metall fordert Ständige Arbeitsgruppe zur Zukunft der Niedersächsischen Stahlindustrie

07.09.2020 | Hannover - Auf dem heutigen Niedersächsischen Stahldialog forderte die IG Metall die Landesregierung auf, sich für die Erarbeitung und Einführung von Förderprogrammen zur klimaneutralen Stahlproduktion einzusetzen, beispielsweise einer Wasserstoffstrategie.

(Foto: Nenadpress/iStock)

Bezirksleiter Thorsten Gröger betont: „Grundkonsens für die IG Metall ist, dass mit einem entsprechenden Förderprogramm Arbeitsplätze mindestens im heutigen Umfang erhalten sowie Standorte und berufliche Qualifizierung wirksam gefördert werden. Die Erarbeitung eines Handlungskonzeptes Stahl wurde im vergangenen Juli 2020 von der Bundesregierung beschlossen. Auf Landesebene sollte dieses Handlungskonzept nun durch eine ständige Arbeitsgruppe zur Zukunft der Stahlindustrie umgesetzt werden, die mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Vertretern der Stahlunternehmen und der IG Metall besetzt ist. Aus Sicht der IG Metall macht es Sinn, themenspezifisch auch weitere Ministerien, wie beispielsweise das Umwelt-, Wissenschafts- und Finanzministerium einzubeziehen.“

Hasan Cakir, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Salzgitter AG, ergänzt: „Wenn wir die Zukunft und die Arbeitsplätze in der Stahlindustrie ernst nehmen, brauchen wir Unterstützung bei der Transformation der Stahlindustrie. Das Handlungskonzept Stahl ist dabei ein großer Erfolg und essentieller Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Nun muss es gelten, die Inhalte des Handlungskonzepts umzusetzen und somit Förderprogramme auf den Weg zu bringen. Um die Stahlindustrie und deren Arbeitsplätze zu sichern, braucht es Orientierung, wie eine Stahlproduktion in Zukunft aussehen kann. Hierzu müssen alle Beteiligten an den Tisch geholt werden, um an Handlungskonzepten zu arbeiten. Dazu gehören neben Politik und Unternehmensvertretern, gerade in der Tradition der Montanmitbestimmung insbesondere auch Arbeitnehmervertreter.“

Auch auf bundes- und europapolitischer Ebene sollte sich die Landesregierung aus Sicht der IG Metall für die Zukunft der Stahlindustrie einsetzen und bringt die Umsetzung eines Programms zur Förderung von Investitionen in klimaneutrale Stahlproduktion ins Spiel. „Grüner Stahl ist die Zukunft“, stellt Gröger fest. Und weiter: „Um die Arbeitsplätze in der niedersächsischen Stahlindustrie dauerhaft zu sichern, brauchen wir dringend die Unterstützung bei der Transformation. Das Handlungskonzept Stahl ist dabei ein wichtiger Bestandteil und essentieller Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Nun muss es gelten, die Inhalte des Handlungskonzepts auf den Hütten individuell in konkrete Taten umzusetzen.“

Siegfried Gervelmeyer, Betriebsratsvorsitzender der Georgsmarienhütte GmbH:
„Mit unserem Elektrostahl auf Schrottbasis verfügen wir bereits heute über eine passende Leittechnologie für grünen Stahl. Dadurch liegen wir bei den CO2-Emissionen deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Die Stabilisierung von Strompreisen für die Elektroofenroute und den Ausbau erneuerbarer Energien sind für uns wichtige Zukunftsthemen für den Stahlstandort Georgsmarienhütte.

(Presseinformation Nr. 35/2020)

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