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Flugblatt Volkswagen: »Wertschätzung sieht anders aus!«

04.02.2021 | Wieder kein Angebot von Volkswagen: Nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall und Volkswagen sind die Beschäftigten enttäuscht. Die berechtigten Forderungen der IG Metall liegen auf dem Tisch. 4 Prozent mehr Geld, verbesserte Freistellungszeiten für die Mitglieder der IG Metall und jährlich 1.400 neue Ausbildungsplätze für eine sichere Zukunft. Statt den Forderungen mit einem wertschätzenden Angebot zu begegnen, redet Volkswagen um den heißen Brei herum. Hinsichtlich eines Angebotes von Volkswagen kann man bisher nur feststellen: Fehlanzeige.

Der Arbeitgeber klagt: Schwierige Rahmenbedingungen wie die weltweite Pandemie oder fehlende Zulieferteile wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. Außerdem müsse man die Kostenstrukturen im Vergleich mit anderen Herstellern verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Von Unverständnis bis Empörung reicht die Bandbreite der Reaktionen auf die zweite, virtuelle Tarifverhandlung und das Verhalten der Volkswagen-Vertreter, die ohne eigenen Vorschlag gekommen sind. Der einzige Fortschritt: Beide Seiten verständigten sich darauf, die Inhalte zu den Themen »Freistellungsregelungen« und »Ausbildung« vor der nächsten Verhandlung in kleinen Expertengruppen zu vertiefen.

»Volkswagen hat wertvolle Zeit vertan«, so der IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Thorsten Gröger verärgert. 120.000 Beschäftigte hätten seit Mai 2018 keine Tabellenerhöhung mehr bekommen, müssten aber die Transformation schultern und alle Folgen der Corona-Pandemie tragen. Zumal ein Anziehen der Wirtschaftsleistung nach der Krise hauptsächlich vom privaten Konsum getragen wird.

Volkswagen hatte trotz Corona im letzten Jahr deutliche Gewinne verbucht. Bernd Osterloh reagierte im Anschluss der Verhandlung mit Unverständnis: »Weil das Unternehmen heute wieder mit leeren Händen kam, war mehr Zeit, um noch einmal unsere Punkte zu verdeutlichen«, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen.

Neben der Klärung der Entgeltfrage müsse die Ausbildungsverpflichtung für 1.400 Plätze pro Jahr verlängert werden. Und Osterloh fordert: »Die VW-Belegschaft will Verbesserungen sehen bei der Wandlungsmöglichkeit der tariflichen Zusatzvergütung in freie Tage.« Auch Gröger kritisierte die Verhandlungsstrategie des Arbeitgebers, der auf die für die IG Metall-Mitglieder sehr wichtige Frage der Ausweitung der tariflichen Freistellungszeiten inhaltlich nicht eingegangen ist. »Wir erwarten, dass das Unternehmen sich zu allen Forderungen deutlich bewegt und ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt.«

Der nächste Verhandlungstermin ist am 23. Februar 2021.

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