TARIFRUNDE EISEN UND STAHL 2021

Dauerhaft mehr Geld für die Beschäftigten in der Stahlindustrie

27.03.2021 | Tarifabschluss in der nordwestdeutschen Stahlindustrie: 500 Euro Coronaprämie sowie eine dauerhafte zusätzliche Zahlung von zwei mal 250 Euro - auch zur Beschäftigungssicherung. Die zusätzliche Zahlung steigt dann 2023 auf 600 Euro im Jahr und wächst mit künftigen Tariferhöhungen mit.

Archivfoto. Fotograf: Thomas Range

Mehr Geld für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie: Ende Juni gibt es einmalig 500 Euro Coronaprämie. Ende Dezember erhalten sie dann noch einmal eine zusätzliche Zahlung von 250 Euro – und Ende Februar 2022 noch einmal 250 Euro. Dieses Geld – insgesamt 500 Euro – kann auch zur Sicherung von Beschäftigung in Freizeit umgewandelt werden. Darauf haben sich die IG Metall und die Arbeitgeber nach sieben Stunden Verhandlungen in der Nacht auf den Samstag geeinigt. Der Tarifabschluss betrifft rund 70.000 Beschäftigte.

Die Laufzeit der einmaligen Coronaprämie endet am 31. Mai 2022. Dann kann die IG Metall wieder über eine Erhöhung der Entgelte verhandeln.

Die neue zusätzliche Zahlung auch zur Beschäftigungssicherung gibt es jedoch dauerhaft. Ab 2023 erhöht sie sich dann auf 600 Euro im Jahr und steigt mit künftigen Tariferhöhungen mit. Bei guter wirtschaftlicher Lage wird das Geld ausbezahlt. Bei Beschäftigungsproblemen wird die Arbeitszeit verkürzt, indem die zusätzliche Zahlung in Freizeit umgewandelt wird.

Geringverdiener und Auszubildende profitieren besonders

Auch die Auszubildenden erhalten Ende Juni eine einmalige Coronaprämie in Höhe von 300 Euro – sowie eine zusätzliche Zahlung von 300 Euro, die gestaffelt Ende Dezember und Ende Februar 2022 ausbezahlt wird. Ab 2023 steigt die zusätzliche Zahlung auf dauerhaft 360 Euro im Jahr. Bei Auszubildenden kann die zusätzliche Zahlung nicht in Freizeit umgewandelt werden, da die Zeit für die Vermittlung von Lernstoff gemäß Ausbildungsplan rechtlich nicht einfach gekürzt werden kann.

„In der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit haben die Tarifpartner in der Stahlindustrie einen verantwortungsvollen und fairen Kompromiss gefunden", sagt Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen. „Die Beschäftigten erhalten nicht nur eine Einmalzahlung, ihre Entgelte steigen auch dauerhaft. Dadurch wurden weitere Möglichkeiten zur Beschäftigungssicherung geschaffen. Positiv ist auch, dass die Auszubildenden und die unteren Entgeltgruppen überproportional von diesem Verhandlungsergebnis profitieren."

Zusätzliche dauerhafte Sonderzahlung

Mit der neuen zusätzlichen Zahlung auch zur Beschäftigungssicherung gibt es nun drei dauerhafte Sonderzahlungen in der Eisen- und Stahlindustrie: Erstens die klassischen Jahressonderzahlungen – Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Zweitens die 2020 eingeführte zusätzliche Urlaubsvergütung von 1000 Euro, die Beschäftigte wahlweise auch in fünf freie Tage umwandeln können. Und drittens die neue zusätzliche Zahlung von 500, ab 2023 dann 600 Euro, die der Betrieb je nach wirtschaftlicher Lage in freie Zeit umwandeln kann.

Am Dienstag verhandelt die IG Metall dann noch einmal in der ostdeutschen Stahlindustrie. In der saarländischen Stahlindustrie wird später verhandelt. Dort laufen die aktuellen Tarifverträge erst Ende Mai aus.

(igmetall.de)

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