Einigung im Tarifkonflikt bei Burger Küchenmöbel erzielt

Löhne und Gehälter steigen bis 2028 auf das Niveau des Flächentarifvertrags

02.03.2020 | Magdeburg/Burg – In der vierten Tarifverhandlung am vergangenen Donnerstag, den 27. Februar wurde eine Einigung im Tarifkonflikt zwischen der IG Metall und der Burger Küchenmöbel GmbH erzielt.

Markus Wente, Verhandlungsführer und politischer Sekretär IG Metall Bezirk

Bis zum 1. Januar 2028 werden die Löhne und Gehälter stufenweise auf das dann aktuelle Niveau der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Sachsen-Anhalt angehoben. Somit konnten die Beschäftigten in Burg ihre zentrale Forderung in der diesjährigen Tarifrunde durchsetzen. Dazu waren im Vorfeld Warnstreikaktionen notwendig.

Bereits zum 1. März 2020 startet die erste Stufe der Heranführung an den Flächentarifvertrag. Die Löhne und Gehälter steigen von derzeit 82 Prozent auf dann 85 Prozent des Flächentarifniveaus. Bereits am 1. Januar 2021 folgt der nächste Schritt auf 87 Prozent in der Heranführung. Im Jahr 2028 wird somit planmäßig das Niveau des Flächentarifvertrages in Sachsen-Anhalt erreicht. Die regelmäßigen Tariferhöhungen des Flächentarifvertrages kommen zum jeweiligen Zeitpunkt ihres Abschlusses zur Anwendung und werden zukünftig voll übernommen.

Für die Monate Dezember 2019 bis Februar 2020 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 240 Euro und Auszubildende in Höhe von 120 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen bis 2023 auf das volle Flächentarifniveau.

Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall: „Das ist ein starkes Ergebnis, weil eine Lohnlücke von über 15 Prozent bis 2028 geschlossen wird. Darüber hinaus profitieren die Kolleginnen und Kollegen bei Burger Küchen ab sofort auch direkt von den zukünftigen Tarifabschlüssen aus dem Flächentarifvertrag. Der Mut und die Entschlossenheit der Beschäftigten in dieser Tarifauseinandersetzung hat sich gelohnt. Beide Tarifparteien haben in den vergangenen Wochen fair und auf Augenhöhe miteinander verhandelt und dabei ein zukunftsfähiges Ergebnis erarbeitet. Das ist Wegweisend für die Küchenmöbelbranche.“  

Thomas Waldheim von der IG Metall Magdeburg-Schönebeck: „Ein starker Tarifabschluss, der nur möglich war, weil sich die Kolleginnen und Kollegen mobilisiert haben. Ihre Einigkeit hat zum Erfolg geführt und uns in den Verhandlungen den notwendigen Rückenwind gegeben. Dazu braucht es Vertrauen in die Arbeit der IG Metall und das Verständnis, dass auch harte Auseinandersetzungen in Tarifrunden durchaus zum Ritual gehören. Ich würde mir wünschen, dass dieses positive Beispiel auch in anderen Betrieben der Region Schule macht.“

Thomas Bösner, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Verhandlungskommission: „Ich freue mich für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die hier seit Jahren sehr gute Arbeit leisten und mit dem neuen Tarifvertrag nicht mehr automatisch in der Altersarmut landen. Burger Küchen – als größter Arbeitgeber in der Region – wird somit seiner sozialen Verantwortung gerecht und zukünftig noch attraktiver für die Stammbeschäftigten sowie für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende.“

Muttergesellschaft der Burger Küchenmöbel GmbH ist Bauformat Küchen aus Löhne/Ostwestfalen. Beide Unternehmen beschäftigen zusammen über 1000 Mitarbeiter an zwei Standorten.

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