Big Oil kriegt den Hals nicht voll - Ölmultis mit Übergewinnsteuer zur Kasse bitten

29.07.2022 | Shell, BP, TotalEnergies oder Repsol: Die Kassen der Mineralölkonzerne sprudeln - das zeigt die aktuelle Quartalsberichtssaison. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Welt in eine Energiepreiskrise gestürzt und die Gas- sowie Ölpreise explodieren lassen. Dank hoher Dividenden und Aktienrückkaufprogramme der Konzerne haben Öl-Aktionäre derzeit viel Grund zur Freude. 

„Während den meisten Beschäftigten die Preissteigerungen bis zum Hals stehen und sie im Alltag kaum finanzielle Luft zum Atmen haben, schwimmt Big Oil nur so im Geld und kriegt den Hals nicht voll genug!“, zeigt sich Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bestürzt. „Die Energieriesen konnten ihre Gewinne in Milliardenhöhe um ein Vielfaches steigern. Es widert einen an, wenn der Großteil der Bürgerinnen und Bürger im Land jedes Mal einen Preisschock an der Tankstelle erlebt, während die Ölmultis ihre Pools mit Geldscheinen weiter füllen!“ 

Schon seit geraumer Zeit macht sich die IG Metall dafür stark, Krisengewinne abzuschöpfen und Krisengewinner zur Kasse zu bitten. „Wir können doch nicht zulassen, dass sich so ein Spalt in der gesellschaftlichen Realität auftut. Während in anderen Ländern wie Belgien und Spanien die Diskussionen über eine Übergewinnsteuer, also eine Sonderbesteuerung von beispielsweise Energiekonzernen, viel weiter fortgeschritten sind und sogar Großbritannien den Shell-Riesen mit 25 Prozent Energieabgabe zur Verantwortung zieht, scheut sich Politik hierzulande entsprechende Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Mit diesen zusätzlichen Gewinnen ließen sich Teile der sozialen Härten der Energiekrise auffangen. Statt gerechter Umverteilung und guter Sozialpolitik gibt es weiterhin ungebremsten Neoliberalismus und wirksames Öl-Lobbying - zulasten der kleinen und mittleren Einkommen im Land!“, so der Gewerkschafter.  

(Presseinformation Nr. 064/2022)

Unsere Social Media Kanäle