IG Metall fordert Zukunftsinvestitionen statt Sozialabbau

Aufgabenzettel nächster Regierung proppenvoll

19.02.2025 | Die Bundestagswahl 2025 ist eine Richtungsentscheidung für die Zukunft der Arbeit in Deutschland. Die IG Metall macht klar: Gute Arbeit, sichere Beschäftigung und eine gerechte Gesellschaft müssen im Mittelpunkt der Politik stehen! Wir fordern eine mutige Investitionspolitik, eine Stärkung der Tarifautonomie und entschlossene Maßnahmen gegen Standortabbau und Lohndumping. Die Politik hat die Wahl: Sozialer Fortschritt oder rücksichtslose Marktradikalität! Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, mahnt: „Diese Bundestagswahl ist eine Richtungsentscheidung: Entweder sichern wir mit mutigen Investitionen und einer starken Mitbestimmung die Zukunft der Arbeit – oder wir riskieren Arbeitsplatzabbau, Tarifflucht und soziale Spaltung. Wer den Industriestandort Deutschland erhalten will, muss jetzt liefern.“

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Quelle: IG Metall

Gröger warnt zudem vor einem weiteren Erstarken rechtsradikaler Kräfte im Land: „Die Rechtsaußen haben den Beschäftigten nichts anzubieten außer Spaltung, Sozialabbau und Angriffe auf Gewerkschaften. Wer glaubt, mit Hetze und Nationalismus die Herausforderungen der Transformation zu meistern, gefährdet nicht nur die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, sondern unmittelbar hunderttausende Jobs! Das, was als erstes unter die Räder von nationalistischen Radikalen kommt, sind die Rechte von Beschäftigten, von Betriebsräten und von Gewerkschaften.“

Die IG Metall tritt mit klaren Erwartungen an eine kommende Bundesregierung heran: Deutschland muss ein erfolgreiches Industrieland bleiben. Es braucht eine moderne Infrastruktur und Investitionen in die Produkte von morgen. Nur so lassen sich Arbeitsplätze für die Zukunft sichern. So hat die Gewerkschaft selbst einen umfangreichen Forderungskatalog an die politischen Entscheidungsträger formuliert, welcher unter anderem folgende Eckpunkte vorsieht:

Beschäftigung sichern, Arbeitsplätze schützen!

Deutschland steckt mitten im Strukturwandel. Digitalisierung, Klimaschutz und wirtschaftliche Verwerfungen stellen die Industrie vor große Herausforderungen. Doch statt Arbeitsplätze aufzugeben, müssen Betriebe und Politik Zukunftsperspektiven schaffen!

  • Kurzarbeit muss als Instrument für Krisenzeiten weiter gestärkt und angepasst werden.
  • Unternehmen, die staatliche Hilfen erhalten, dürfen keine Arbeitsplätze abbauen oder Standorte ins Ausland verlagern!
  • Ein Zukunftsfonds muss garantieren, dass jeder junge Mensch eine vollqualifizierende Berufsausbildung bekommt!

Energiewende und Industrie: Zukunft sichern, Wettbewerbsfähigkeit erhalten!

  • Ein fairer Industriestrompreis ist unverzichtbar! Ohne bezahlbare Energie droht eine Deindustrialisierung Deutschlands.
  • Deutschland braucht eine Wasserstoff- und Batterieproduktion, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichert.
  • Der Ausbau erneuerbarer Energien muss beschleunigt werden, um eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie zu gewährleisten.

Automobilindustrie: Standort Deutschland verteidigen!

  • Keine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland! Staatliche Förderungen müssen an Standort- und Beschäftigungssicherung gekoppelt werden.
  • Der Markthochlauf der E-Mobilität muss aktiv unterstützt und eine Ladeinfrastruktur rasch ausgebaut werden.
  • Keine weiteren Angriffe auf Arbeitsbedingungen und Entgelte unter dem Vorwand der Transformation!

Für eine gerechte Finanzierung und massive Investitionen!

  • Deutschland braucht ein öffentliches Investitionsprogramm in Höhe von 600 Milliarden Euro für Infrastruktur, Klimaschutz und Digitalisierung.
  • Die Schuldenbremse muss reformiert werden! Zukunftsinvestitionen dürfen nicht durch Sparpolitik verhindert werden.
  • Superreiche und Konzerne müssen endlich stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls beitragen!

Gute Rente für Jung und Alt!

  • Fortbestand der abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren
  • Das Rentenniveau muss schrittweise auf 53 Prozent angehoben werden!
  • Keine Erhöhung des Renteneintrittsalters! Wer jahrzehntelang gearbeitet hat, muss eine sichere und faire Rente bekommen.
  • solidarische Erwerbstätigenversicherung, in die alle Berufsgruppen einbezogen werden

Mehr Demokratie in der Arbeitswelt!

  • Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten müssen ausgebaut und abgesichert werden.
  • Die Behinderung von Betriebsratsarbeit muss endlich als Offizialdelikt strafrechtlich verfolgt werden!

Für eine starke Tarifautonomie und mehr Tarifbindung!

  • Staatliche Aufträge dürfen nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden.
  • Tarifflucht durch Umstrukturierungen und Outsourcing muss gestoppt werden!
  • Das Streikrecht ist unantastbar! Jeder Angriff auf dieses Grundrecht wird entschlossen zurückgewiesen.

„Die Bundestagswahl 2025 entscheidet über die Zukunft der Arbeit und den sozialen Zusammenhalt in Deutschland! Die IG Metall wird keinen Millimeter weichen, wenn es um Arbeitnehmerrechte und soziale Gerechtigkeit geht. Wer glaubt, unsere Errungenschaften opfern zu können, wird auf entschlossenen Widerstand stoßen! Wir verlangen klare Antworten von der Politik und sind bereit, für sichere Arbeitsplätze, eine starke Industrie und eine gerechte Gesellschaft zu kämpfen – in den Betrieben, auf der Straße und notfalls mit harter Kante!“, so der Metaller weiter. Um entsprechenden Druck auf die dann anstehenden Sondierungs- und Koalitionsgespräche zu erhöhen, mobilisiert die IG Metall bundesweit am 15. März zu einem Aktionstag für den hiesigen Industriestandort – einer der Kundgebungsorte wird Hannover sein.

 

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