24.11.2022 | Ein spürbares Entgeltplus gibt es für die Beschäftigten einer Branche mit großer Zukunft: Dem Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk. Diese erhalten ab April 2023 4,6 Prozent mehr Entgelt. Damit steigt der neue Ecklohn auf 21,01 Euro an - ein Spitzenwert im Handwerk. Ferner erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichprämie in Höhe von 1000 Euro, die die Teuerungswirkung abfangen soll. Diese soll bereits mit 500 Euro im Dezember 2022 und weiteren 500 Euro im März 2023 ausgezahlt werden. Auszubildende erhalten einmalig 200 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten.
IG Metall-Verhandlungsführer Markus Wente beschreibt die Tarifeinigung als „tragfähigen Kompromiss in unsicheren Zeiten. Zwar zeichnet sich die Branche durch ein durchaus stabiles Geschäftsklima aus. Zugleich haben die Arbeitgeber stets vor einem Einbruch des Bausektors gewarnt. Der Tarifabschluss trägt beiden Seiten Rechnung und sorgt insbesondere für Entlastung für die Beschäftigten. Gute Arbeitsbedingungen im Handwerk fallen nicht vom Himmel. So sollten sich Beschäftigte gewerkschaftlich organisieren, um gemeinsam für faire Arbeit und gute Entgelte einzutreten. Zugleich merken mehr und mehr Betriebe, dass auch Fachkräfte nicht an Bäumen wachsen und auch sie sich bewegen müssen!“
Für das SHK-Handwerk mahnt Wente: „Wir haben einen guten Abschluss. Dennoch stehen die Arbeitgeber bei wichtigen Themen wie den Fahrtzeiten auf der Bremse. Bis zu zwei Stunden Fahrzeit pro Woche müssen die Beschäftigten laut einer alten Regelung in Tarifvertrag für umsonst leisten. Die heutige Rechtsprechung hat hierzu eine andere Auffassung: Fahrtzeit ist Arbeitszeit. Und unbezahlte Arbeitszeit mit zeitgleichen Rufen nach dringend benötigten Fachkräften passt nicht zusammen. Ein Streichen der unbezahlten Stunden bieten die Arbeitgeber aber nur im Austausch für einen teilweisen Verzicht zukünftiger Lohnerhöhung. Das ist ein klares No-Go! Wir werden die Diskussionen in den Betrieben starten und weiter für eine starke IG Metall im Handwerk werben, um so solidarisch für gute Lösungen zu sorgen!“
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(Pressemitteilung 101/2022)