13.04.2021 | In der gestrigen, zweiten Verhandlungsrunde in diesem Jahr konnte zwischen der IG Metall-Verhandlungskommission und dem Fachverband des Sanitär-, Heizungs-, Klima-, und Klempnerhandwerkes in Niedersachsen kein Ergebnis erzielt wer-den. Die Positionen haben sich zwar angenähert, liegen an entscheidenden Stellen aber noch auseinander.
Der Umsatz in den Ausbauhandwerken ist im Jahr 2020 um satte 4,6 Prozent und damit im Corona-Jahr sogar stärker gestiegen als noch 2019. Im Bereich der Heizungs- und Sanitärgewerke legte der Umsatz sogar um 7,7 Prozent zu, im Bereich Elektrotechnik um 3,5 Prozent.
Die Zahlen zeigen, dass trotz Pandemie und Lockdown deutlich mehr Geld auf den Baustellen umgesetzt wurde. Es bedeutet auch, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Be-trieben trotz Hygienemaßnahmen, Masken und Abstandsregeln deutlich mehr geleistet haben! Hinzukommt: für die Jahre 2021 und 2022 erwarten die Experten ein deutliches Wachstum der Bauinvestitionen. Es läuft rund in der Branche!
Dennoch sehen die Arbeitgeber Unsicherheiten und höhere Kosten aufgrund der Hygienemaßnahmen auf den Baustellen und im Betrieb. Das erste Angebot der Arbeitgeberseite wies die IG Metall unter den aktuellen Wirtschaftsbedingungen und den Leistungen der Beschäftigten in Corona-Zeiten als ungenügend zurück. Nach einem intensiven Austausch der Positionen, trennten sich die Parteien, da in der zweiten Verhandlung keine weitere Annährung möglich erschien. Die Verhandlungen wurden auf den 26.04.2021 vertagt.
Die IG Metall machte deutlich, dass es nicht nur Bewegung bei der Frage der Entgelterhöhung geben müsste. Wir erwarten auch zum Thema unbezahlte Fahrtzeiten Ideen von Sei-ten der Arbeitgeber. Die derzeitige Regelung im Manteltarifvertrag ist mit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes nicht mehr vereinbar.