Sachsen-Anhalt braucht Zuwanderung – Gesellschaft und Wirtschaft auf Vielfalt angewiesen

20.04.2021 | Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt rückt näher und im Wettbewerb um die Stimmen der Wählerschaft scheint manchen Akteuren jedes Mittel recht zu sein. Im Kreis Anhalt-Bitterfeld hat die AfD unter anderem mit einem Konterfei von Sarah Wagenknecht, Politikerin der Linkspartei, Wahlwerbung betrieben und ein Zitat Wagenknechts für ihre Zwecke vereinnahmt.

Thorsten Gröger, Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

„Dass diese Vereinnahmung peinlich und juristisch anfechtbar ist, steht außer Zweifel. Gleichzeitig sind die Positionen Wagenknechts auch in der Linkspartei umstritten!“, äußert sich IG Metall Bezirksleiter Thorsten Gröger in der aktuellen Debatte: „Was jedoch größere Bedeutung besitzt, ist die Tatsache, dass die AfD mit ihrer Politik den Stellenwert der Zuwanderung für Sachsen-Anhalt verkennt. 

Ohne Zuwanderung wird sich das Bild von leeren Fabrikhallen und Krankenhäusern ohne Pflegepersonal verhärten und einbrennen. In aller Deutlichkeit sagen wir: Ohne Zuwanderung blutet Sachsen-Anhalt aus. Nicht nur wirtschaftlich, sondern allen voran gesellschaftlich. Die Vielfalt ist ein unschätzbares Gut unserer pluralen Gesellschaft. Sie bereichert das kulturelle und soziale Leben. Als IG Metall stehen wir für ein starkes und buntes Sachsen-Anhalt. Ein Land, in dem Hautfarben und Herkunft nicht über gesellschaftliche Teilhabe entscheiden dürfen!“

Am 16. April 2021 hat das Präsidium des Fachkräftesicherungspakt des Landes Sachsen-Anhalt eine gemeinsame Erklärung der beteiligten Partner beschlossen, die unter anderem untermauert, dass Sachsen-Anhalt „zur Deckung des Fachkräftebedarfs […] auf die Zuwanderung von Fachkräften und ausbildungsinteressierten jungen Menschen aus dem Ausland angewiesen“ sei.

„Wer Zuwanderung begrenzen will, nimmt billigend den wirtschaftlichen Misserfolg Sachsen-Anhalts in Kauf!“, erklärt Thorsten Gröger weiter. Die Studie des Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig (IfL) aus dem Jahr 2020 zeigt eindeutig, dass Sachsen-Anhalt auf Zuwanderer aus dem In- und Ausland angewiesen ist, um eine wirtschaftliche Stabilisierung gerade in den ländlichen Räumen zu erreichen. Im Ländervergleich sei Sachsen-Anhalt besonders vom demografischen Wandel betroffen und den daraus resultierenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. „Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe, auch aus dem Ausland, muss Sachsen-Anhalt sich noch besser aufstellen. Die Gesamtstrategie muss ein weltoffenes Land zeigen, dass sich klar von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus abgrenzt. Fachkräfte müssen gefördert, integriert und im Land gehalten werden!“, fährt Gröger fort.

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