Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Frauen sind im Schnitt alle 45 Minuten häuslicher Gewalt ausgesetzt - IG Metall fordert für Frauen besseren Schutz

23.11.2021 | Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, am 25. November, spricht sich der IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt für besseren Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt und Belästigung aus.

Alexander Püning, Politischer Sekretär IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Foto: Marcus Biewener | biewener&kolb

Die Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) für 2019 zeigt: Statistisch gesehen ist alle 45 Minuten eine Frau gefährlicher Körperverletzung oder Partnerschaftsgewalt ausgesetzt. Während der Corona-Pandemie hat sich dieser Zustand noch verschlechtert. Es muss außerdem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. 2020 habe die Polizei in Niedersachsen mehr als 21.500 Fälle von häuslicher Gewalt registriert – ein Anstieg um rund 7 Prozent.

„Diese Zahlen sind alarmierend und schockierend. Es ist von äußerst wichtiger Bedeutung, wachsam zu sein, Betroffene auf Hilfsangebote hinzuweisen und sie so weit wie möglich zu unterstützen. Weiterhin brauchen wir aber auch einen deutlichen Ausbau von Schutzräumen. Die Kapazitäten in Frauenhäusern reichen oftmals nicht aus“, erklärt Alexander Püning, Gewerkschaftssekretär der IG Metall für die Frauen- und Gleichstellungspolitik: „Wir fordern daher von der neuen Bundesregierung eine ausreichende Finanzierung von Frauenhäusern und eine Ausweitung der Schutzangebote! Wer Gewalt erfährt, braucht eine schnelle Anlaufstelle. Jeder Tag des Wartens kann zu einer Tortur werden. Wir erwarten zudem, dass auch landesseitig weiter geprüft wird, die Kapazitäten entsprechend zu erhöhen. Es muss zudem geschaut werden, inwieweit die Bundesländer dazu beitragen können, einen Rechtsanspruch auf den Schutz vor häuslicher Gewalt zu realisieren!“

Gewalt gegen Frauen ist eine Form der Menschenrechtsverletzung und Diskriminierung – festgeschrieben in der Istanbul-Konvention. Diese Konvention hat das Ziel, (häusliche) Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Deutschland bekennt sich zu den Zielen und hat das Engagement gegen Gewalt an Frauen ausgeweitet.

Als Gewerkschaft richtet die IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ein besonderes Augenmerk auf Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz. Jede sechste Frau wurde am Arbeitsplatz schon sexuell belästigt, wie Zahlen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes belegen. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, betriebliche Anlaufstellen im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes einzurichten. Wir brauchen mehr Betriebsvereinbarungen, die partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz fördern und regeln“, so Püning weiter. „Wir wollen ein respektvolles und solidarisches Miteinander von Frauen und Männern. Das heißt auch, Grenzen wahrzunehmen und zu akzeptieren. Jede Form von Gewalt und sexueller Belästigung muss sofort und nachhaltig unterbunden werden.“

(Presseinformation Nr. 106/2021)

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